Editorial

Tipp 154:
Entsalzen im Eppendorfgefäß - Mikrodialyse

Trick 154

Hat sich den Mikrodialyse-Trick von einem Labor-Kollegen abgeschaut: Andreas Dirksen.

Es sind schon mehrere Methoden zur Mini- beziehungsweise Mikrodialyse in Laborjournal oder auch in Lab Times erschienen. Keine ist jedoch so gut zu handhaben wie die folgende. Die dazu nötige einfache Dialyse-Vorrichtung, habe ich mir bereits während meiner Praktikantenzeit bei einem jetzigen Kollegen abgeschaut. Sie ist besonders gut für sehr kleine Volumina geeignet, lässt sich aber auch an größere anpassen.

Man braucht dazu lediglich ein 0,5 ml Eppi, ein 0,2 ml PCR-Gefäß sowie ein kleines Stückchen Dialyseschlauch.

Zunächst schneidet man die untere Hälfte des 0,2 ml PCR-Tubes ab und legt den aufgeschnittenen Dialyse-Schlauch auf das geöffnete 0,5 ml Eppi. Anschließend stellt man das aufgeschnittene PCR-Gefäß in das Eppi und schiebt so die Dialysemembran in das Eppi hinein (siehe Foto). Dabei sollten sich natürlich keine Luftblasen (wie auf dem Bild!) unter der Membran bilden. Die beiden Gefäße passen in der Regel genau zusammen.

Das Eppi füllt man zuvor mit dem gewünschten Medium, gegen das dialysiert werden soll, zum Beispiel Reinstwasser. Man benötigt also weder ein Wasserbad, noch einen Schwimmer oder sonstiges Zubehör. Ein weiterer Vorteil ist, dass man diese Microdialyse-Methode, die sich zum Beispiel zur Entsalzung von Proben eignet, an jedem beliebigen Arbeitsplatz durchführen kann. Die für den gewünschten Reinheitsgrad nötigen Dialysezeiten sollte jeder für sich selbst testen.


Trick 154

Einfach aber effektiv: Mikrodialyse im Eppendorfgefäß mit eingesetztem PCR-Tube und dazwischen geklemmter Dialyse-Membran.


Mit Hilfe von 50 ml Falcon-Tubes lässt sich das Verfahren problemlos auf größere Volumina übertragen. So habe ich es zum Beispiel eingesetzt, um genomische DNA, die ich über eine Ionenaustauschersäule gereinigt hatte, zu entsalzen. Dazu verwendete ich den unteren Teil eines Kunststofftrichters, der gerade im Labor herumlag und zusammen mit der Dialysemembran genau in das Falcon-Tube passte.

Andreas Dirksen
(Institut für Molekulargenetik, gentechnologische Sicherheitsforschung und Beratung, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz)




Letzte Änderungen: 27.10.2011



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