Editorial

Tipp 65:
Nervenschonender: Deckgläschen abdichten mit Mowiol


In LJ 7-8/2002 haben wir in dieser Rubrik auf Seite 60 einen Labortrick geschildert, mit dem man sich bei der Immunfluoreszenz-Mikroskopie das nervige Umpinseln der Deckgläschen mit Nagellack sparen kann (Glycerolgelatin/Phenyldiamin/DAPI). Eine Alternativ-Methode dazu kennt Verena Wünsche (Uni Düsseldorf):

"Eine andere, ebenfalls Nagellack und Nerven des Abdichters sparende Methode funktioniert mit dem Polyvinylacetat Mowiol. Außerdem ist sie günstig, da Mowiol nicht teuer ist. Allerdings ist die Herstellung der Lösung etwas zeitaufwendig.

Diese funktioniert folgendermaßen: Man gibt 6 g Glycerin in ein 50 ml-Röhrchen und fügt 2,4 g Mowiol hinzu. Dann mischt man 6 ml Wasser dazu und läßt das Ganze mindestens zwei Stunden bei Raumtemperatur schütteln. Anschließend versetzt man das Gemisch mit 12 ml 0,2 M TRIS (pH 8,5) und läßt alles bei 53 °C solange schütteln (variiert von 30 Minuten bis über Nacht), bis alles gelöst ist. Dann zentrifugiert man ungelöste Partikel bei 5000 rpm 20 Minuten lang ab, fügt 0,1 % DABCO dazu und aliquotiert die Lösung in Eppis, die bei -20 °C bis zu 12 Monate gelagert werden können. Einmal geöffnet hält sich die Lösung bei 4 °C einen Monat lang.

Unter ein 18 x 18 mm-Deckgläschen passen bis zu 20 µl. Überschuß kann nach dem Aushärten (am besten über Nacht) mit Wasser entfernt werden."


Letzte Änderungen: 05.10.2004